Unser rotes „Schwarzzelt“

Die Kohte ist bisher in unterschiedlicher Gestalt zweimal bei der Herbstfahrt und zweimal auf dem Eichhof dabei gewesen. Bei der letzten Liebesschule reichte der Platz im Wald nicht aus für ein hohes „Gebäude“, aber einzelne Kinder haben eines der Kohtenblätter als Schlafplatz genutzt.

„Kröte“

Um den Aufbau kümmert sich die 6. Klasse. Bereits in der ersten Schulwoche üben wir gemeinsam, wie es geht.

Bei der Herbstfahrt können es die Kinder dann schon fast allein. Dort ist die Kohte auch nicht nur ihnen als Unterkunft vorbehalten: In diesem Schuljahr gab es in beiden Kohten eine Altersmischung von Klasse 4 bis 6. Dass die Sechstklässler mehr Verantwortung als die anderen Kinder übernehmen und damit auch mehr leisten müssen, ist für mich ein klarer Bestandteil der Arbeit mit dieser Altersgruppe. Einzelne Jüngere helfen gern und stehen im darauffolgenden Jahr dann schon als erfahrene Mitarbeiter zur Verfügung.

Dass es sehr aufregend und sehr erfüllend sein kann, gemeinsam mit anderen etwas so deutlich Sichtbares zu schaffen, erzähle ich den Kindern nicht: Das erleben sie von allein. Dabei bestehen die meisten auch nicht besonders darauf, dass das Ergebnis nur ihnen selbst gehören soll. Es kann ebenso viel Freude bereiten und mit Stolz erfüllen, etwas für andere zu tun. Und Kindern, die mich fragen, warum sie beim Probe-Aufbau dabei sein sollen, obwohl sie doch gar nicht mit zur Herbstfahrt fahren, erzähle ich halt, dass das bei uns im Schulinternen Curriculum WAT und sogar Kunst („Bauen und Konstruieren“!) verankert ist – für die 6. Klasse ein sehr überzeugendes Argument …

Auf der Herbstfahrt der Oberen Etage 2018

Auf dem Eichhof kommen zu den besonderen Pflichten der Sechstklässler dann auch ein paar besondere Rechte. Dort haben wir endlich die Möglichkeit, den „Riesen-Palast“ aufzubauen und alle Teile zur Dreier-Kohte zusammenzusetzen. Diese ist in erster Linie der 6. Klasse vorbehalten und steht etwas abseits der anderen, so dass wir unseren Großen auch mal ein bisschen Extra-Zeit „Wahrheit, Pflicht, Konsum“ genehmigen können, obwohl längst Nachtruhe ist …

Beim Aufbau der Dreier-Kohte ist im wahrsten Sinne des Wortes einiges zu stemmen, und im vergangenen Schuljahr wurde mir lautstark untersagt, Hilfe zu holen: „Nein, Birgit – bitte! Bitte hol keine Erwachsenen! Wir wollen das allein schaffen!“

Nun ja, das haben sie.

Der wichtige Arbeitsschritt „Wir müssen kurz rangeln, bevor wir die Seitenwände anbauen können“

Die Dreier-Kohte hätte an sich Platz für 36 Menschen, aber so viele sind wir ja gar nicht, und damit wird diese Unterkunft von der qm-Zahl her gesehen komfortabler als die Wohnwagen und die Seminarräume.


Zwei von drei Innenräumen

Nach den Fahrten müssen die Teile zum Lüften bzw. Trocknen aufgehängt werden. Dabei erlebe ich sehr, sehr viel Hilfsbereitschaft im Team.

Und beim Einpacken und Wegräumen sind dann schon wieder die Kinder dabei, bringen Geschick, Ausdauer und ihre „Muckis“ mit, legen die Teile zusammen und schleppen die schweren Kisten in den Lagerraum …

Auch im Schulalltag kann und soll die Kohte hin und wieder auftauchen. Im vergangenen Schuljahr hat die 6. Klasse die Abgabe ihrer Facharbeiten mit Waffeln backen über der Feuerstelle gefeiert.

7. Dezember 2017
(Die Untere Etage hatte zufällig am gleichen Tag den Ofen angeheizt.)

Die Aktion war sehr, sehr rauchig, die Waffeln waren trotzdem lecker, und wir haben’s halt mal ausprobiert …

Wenn die Kohte mit uns verreist, gibt es definitiv ein Mehr an Arbeit, der Auf- und Abbau und besonders das Aufräumen brauchen Zeit und meist ein zusätzliches Engagement von uns Pädagog_innen. Es gibt aber eben auch ein Mehr an besonderen Erlebnissen und Erfahrungen.

Birgit

Wenn, dann richtig!

Eigentlich sollte nur „eine Hand voll“ Wörter sortiert werden, aber
Juri
Ludwig und
Patty
suchten lieber die große Herausforderung: Nachdem sich Jannika und Lisa ein paar Karten geschnappt hatten, nahmen die drei sich ALLE ANDEREN und sortierten diese nach dem Alphabet. Am Ende gab es eine Reihe von 118 Wörtern.

 

Bericht vom Jungentag am 24.11.2015

Der 1. Jungentag des neuen Schuljahres diente vor allem einer Sache – ein Gefühl für eine neue Gruppe zu entwickeln. Wie jedes Jahr sind neue Kinder auf die Etage gekommen, andere sind jetzt auf weiterführenden Schulen.
So trafen sich die 20 Jungen der Oberen Etage, die 3 Jungenarbeiter (Wieland, Achim, Andi) und unser goldiger Praktikant Cedric morgens in der Schule, um zunächst einmal die Absichten und Themen der insgesamt 6 Jungentage zu klären. Die Jungen durften sich danach in einem demokratischen Prozess mit Ideenfindung, Diskussion und Abstimmung auf die Themen von 3 Jungentagen einigen. Heraus kamen dabei die „Klassiker“ (da mit Bewegung und Action verbunden) Go Kart, Dinodschungel sowie Spielen, Grillen und Chillen in der BUGA.
Die anderen 3 Jungentage bestimmen wir Männer, wobei wir uns noch das Programm je nach Themenlage oder Wetter flexibel halten wollen. Doch der 1. Tag war für uns schon vorher klar – Bowling in Babelsberg. Dabei wollten wir nicht nur eine „ruhige Kugel“ schieben oder gucken, wer die meisten Punkte erzielt, sondern vielmehr den Teamgedanken stärken. Dafür wurden die Jungen in 4 Teams eingeteilt und wir haben geschaut, dass dabei Kinder und Erwachsene in Gruppen sind, die sonst eher wenig miteinander zu tun haben. Die Jungen nahmen das an, klatschen sich in der Folge regelmäßig unterstützend ab oder sprachen sich gegenseitig Mut zu, wenn mal nichts getroffen wurde. (Fast) alle hatten viel Spaß. (So ganz lässt sich das Erfolgsdenken einiger Jungen nicht wegreden…)
Danach nahm man noch ein Mittagessen an der Imbissbude ein und trat den Weg zurück in die Schule an. Es war in unseren Augen ein guter Auftakt der Jungentage. Beim nächsten Mal werden wir auch hoffentlich daran denken, Fotos zu schießen. 🙂

Der Höhepunkt des Jahres ist dann die Jungenfahrt im April 2016 für 5 Schultage, bei der auch unser Wenzel dabei sein wird.

Im Namen des Jungenteams, Andi.