Historie

Ein wichtiger Abend im April 1993: Die letzte Veranstaltung einer Reihe zum Thema „Freie Schulen“ in der „brandung – Werkstatt für politische Bildung e. V.“ in Potsdam lässt Eltern und Lehrer:innen erstmals mit der Idee „Freie Schule Potsdam“ spielen. Bevor es zur eigentlichen Schulgründung kommt, gibt es ein Dienstagstreffen, welches alle zwei Wochen in den Räumen der Französisch-reformierten Gemeinde in Potsdam im Holländischen Viertel stattfindet. Aus diesen Dienstagstreffen entwickelt sich über einen längeren Zeitraum hinweg und nach Verlegung auf den Donnerstag das Team-Eltern-Treffen. Das TET wird mehrere Jahre lang das wichtigste Entscheidungs- und Beschlussgremium an der Schule sein.

Anfang 1994 wird der gemeinnützige Verein als späterer Schulträger gegründet. Die Anforderungen des brandenburgischen Bildungsministeriums für die Genehmigung einer Freien Alternativschule sind zu bewältigen.

Im September 1994 liegt nach einem Arbeitstreffen in der Villa Fohrde die erste pädagogische Konzeption (basierend auf der Pädagogik von Célestin Freinet, Peter Peterson, Maria Montessori, Rebecca und Mauricio Wild) vor und erfährt seitdem eine immer wiederkehrende Überarbeitung auf Grund der praktischen Erfahrungen aus dem Schulalltag.

Am 8. September 1994 spricht sich der Bildungsausschuss der Stadt Potsdam für die Einrichtung einer Alternative zur staatlichen Schule aus und befürwortet eine Freie Schule in Potsdam. Eine wichtige Hürde ist genommen.

Im Herbst 1994 nehmen Vertreter:innen der Schulinitiative zum ersten Mal am Bundestreffen der Freien Alternativschulen teil. Die Gründungsinitiative Freie Schule Potsdam wird in den Bundesverband aufgenommen.

Am 21. Mai 1995 findet ein Kinder-Eltern-Frühlingsfest in der zukünftigen Freien Schule Potsdam statt.

Im Juli 1995 wird mit Hilfe des Jugendamtes Potsdam ein Teil eines Kindergartens im Hans-Marchwitza-Ring 55 im Zentrum Ost in Potsdam als Schulgebäude zur Verfügung gestellt.

6 Wochen, bis Mitte August 1995, dauert der Aus- und Umbau in der zukünftigen Schule. Eine Mischung aus kommunaler Unterstützung, Darlehen der Vereinsmitglieder und viel ehrenamtlicher Arbeit ist nötig, um die Räume für einen Schulbetrieb einzurichten.

Am 12. August 1995 werden die ersten 20 Kinder, zwischen sechs und acht Jahre alt, eingeschult. Dies ist gleichzeitig die festliche Schuleröffnung der Freien Schule Potsdam und der Beginn des 1. Schuljahres 1995/96. Die Einschulung bekommt einen sicheren Platz in der lebendigen Feste-Kultur der FSP.

Im Frühling 1996, ein paar Monate nach offiziellem Schulbeginn, mehren sich die Beschwerden von Anwohner:innen der Schule in Zentrum Ost, die über „unhaltbare Zustände“ und „Verwahrlosung“ klagen. Viel Misstrauen gegenüber der neuen Schulform ist auch in den Medien zu spüren. Das Thema wird in der lokalen Presse aufgegriffen und kontrovers diskutiert.

Am 15. März 1996 gibt es einen Tag der offenen Tür für die interessierte Öffentlichkeit, der das Konzept der Freien Schule zugänglicher machen soll.

Das 2. Schuljahr 1996/97 bringt als deutliche Veränderung eine verbindliche Gruppenzeit von 8:30 bis 11 Uhr, die Bildung von Lerngruppen und die Einrichtung von Gruppenräumen.

Die Gremien in der Schule etablieren sich. Ab dem Schuljahr 1996/97 gibt es folgende feste Arbeitsgruppen im Elternverein: Konzeptionsgruppe, Arbeitsgruppe Finanzen, Personalgruppe, Arbeitsgruppe Öffentlichkeitsarbeit, Praktische Gruppe, Arbeitsgruppe Sekundarstufe I, Pädagogische Gruppe – später umbenannt in das gemeinschaftliche Gremium Pädagogisches Team/Pädagogische Gruppe (bestehend aus Eltern), dann noch einmal umbenannt in Pädagogischer Arbeitskreis. Neben den Eltern-AGs wirken in der FSP das Pädagogische Team, der Vorstand, der Wissenschaftliche Beirat, der Elternbeirat und die Elternversammlung.

Ende August 1996 geht die Vereinsfahrt nach Thale.

Am 3. Oktober 1996 ist der „große Wandel“: Zwei pädagogische Strömungen hatten sich entlang der Alltagspädagogik der beiden Lerngruppen und ihrer Lehrer:innen herausgebildet, die auch die Unterschiedlichkeit der Erwartungen der Elternhäuser an eine Freie Schule abbildeten. Es gibt eine zweitägige Klausurtagung zur zukünftigen Richtung und entsprechenden neuen Strukturen und in der Folge zum Teil sehr schmerzliche Abschiede von Eltern und Pädagog:innen.

Ende 1996 wird die Runde Runde als Informationsrunde und Gesprächskreis in der Schule eingeführt.

Zum Schulkonzept fehlt das Hortkonzept, das im Frühjahr 1997 in mehreren Treffen entwickelt wird.

Im 3. Schuljahr 1997/98 wird die erste Gruppe der Großen gebildet, mit mehr Gruppenzeit und verbindlicheren Angeboten.

Im Oktober 1997 ist Vereinstreffen in Kladow zur Situation an der Schule. Schwerpunktthema ist das unklare Schulprofil – ein „Niemandsland zwischen ursprünglicher Schulidee und Umsetzung. Diese erste Schulidee und erste Praxis, die von einer großen Offenheit und Betonung der Freiwilligkeit des Lernens sowie der Zurückhaltung der PädagogInnen ausgehend auf ein behutsames Wachsen-Lassen setzte, hat Veränderungen erfahren. Die Kinder können dieses Niemandsland nicht als sichere Lernbasis und ihre eigene Schule anerkennen. Für die PädagogInnen stehen irgendwo Grundsätze im Raum, die sie sich nicht trauen zu relativieren. Dazu kommt, dass wir in unserer Schulpraxis auch abhängig von äußeren Strukturen wie zum Beispiel den Bedingungen unserer Schulgenehmigung sind. Vorschlag für ein Schulprofil: Unsere Freie Schule ist eine Schule! In diese Schule gehen die Kinder, um zu lernen! Natürlich ist und bleibt unsere Schule Lebensraum!“
(Bericht über das Vereinstreffen vom Oktober in Kladow/Astrid Schütte in der Schulzeitung vom Dezember 1997)

1997 formiert sich erstmals eine Schülerband, die FROOZEN FEET.

Am 27. November 1997 beschließen die Vereinsmitglieder und Pädagog:innen, in ein Gebäude am Schlaatz umzuziehen. Die wachsende Schülerzahl erfordert eine räumliche Vergrößerung.

Im Dezember 1997 erscheint erstmals eine Zeitung der Freien Schule. Die erste Ausgabe ist noch ohne Namen nur mit einem „?“ betitelt.

Im Sommer 1998 zieht die Freie Schule zum Bisamkiez 28 am Schlaatz in Potsdam. Es gibt einen symbolischen Umzug zu Fuß. (Die Möbel freilich werden chauffiert.)

Das 4. Schuljahr 1998/99 startet im neuen Schulgebäude am Schlaatz. Es gibt rund 50 Kinder in vier Lerngruppen. Auch die Werkstatt hat jetzt richtig Platz.

Im Herbst 1998 findet die erste von zwei dreitägigen Zukunftswerkstätten zur Gestaltung des Außengeländes um das neue Schulgebäude herum statt. Die von den Schüler:innen geschaffenen eigenen Entwürfe und Modelle sind fester Bestandteil bei der Planung des Geländes.

Ebenfalls im Herbst 1998 erscheint die erste Ausgabe der Schülerzeitung „Durchblick“ – ein lange Zeit gelesenes Periodikum an der FSP.

Der erste Elternsprechtag findet am 23. Oktober 1998 statt. Er wird eine regelmäßige Einrichtung in der Schule, die halbjährlich stattfindet.

1999 wird mit der Entkernung des Außengeländes begonnen.

Im Mai 1999 unternehmen die Dritt- und Viertklässler:innen eine erste gemeinsame Fahrradtour zur Freien Grundschule Wallmow. Im Laufe der nächsten Jahre gibt es Gruppenfahrten, Abschlussfahrten, „pädagogisch motivierte“ Fahrten, Ferienfahrten … und es entwickelt sich ein bewährtes Schulreisen-Konzept.

Im Frühsommer 1999 wird der Eichhof zum ersten Mal für eine Woche von einem Ort der Stille in eine quirlige Außenstelle der FSP verwandelt. Seitdem genießt die Freie Schule die Tage auf dem großen Gelände zwischen Wald, Wiesen und traumhaftem Linowsee mit vielen Spiel- und Beschäftigungsmöglichkeiten.

Am 10. Juli 1999 feiert die FSP zusammen mit der damaligen Kreativschule, dem Bürgerhaus am Schlaatz, der Medienwerkstatt und der Marie-Curie-Gesamtschule bei der 2. Schlaatzer Kunstmeile unter dem Motto „Natur erleben und genießen“ ein Kinderfest zum Mitmachen mit einer Theateraufführung.

Ende 1999 geht die Vereinsfahrt nach Baitz.

Im Februar 2000 wird der Obstgarten hinter der Schule angelegt. In den Frühlingswochen danach wird im ganzen Schulgelände gerodet, modelliert, gegraben, gepflanzt, geschoben, getragen, gesät …

Am 7./8. April 2000 findet das erste Vereins-und-Team-Wochenende statt.

2000 werden neben den regelmäßigen Elternsprechtagen auch Kindersprechtage eingeführt.

Im Sommer 2000 werden die ersten acht Kinder von der Freien Schule Potsdam verabschiedet. Nun wird das Sommerfest um die sehr feierliche und oft tränenreiche Verabschiedung der Abgänger:innen auf die weiterführenden Schulen erweitert.

Die erste Liebesschule findet im Frühsommer 2001 statt. Zusammen mit Pädagog:innen der größeren Kinder und mit Erlebnispädagog:innen fahren die Fünft- und Sechstklässler:innen mittlerweile alle zwei Jahre für eine gute Woche nach Polen.

Im Juli 2001 entstehen während der Werkwoche die „Schlange“ als Matschkuhlen-Begrenzung, Weidenhäuser und der Schulgarten.

Vom Spätherbst 2001 bis zum Sommer 2002 entsteht das Lehmhaus im Garten.

Im Frühling 2002 wird die Fahrrad-Werkstatt eröffnet.

Am 18. Juni 2002 gewinnt die „Liebesschule“ als eines von zwanzig Schulprojekten, die aus über 800 Bewerbungen ausgewählt wurden, einen Preis in einem Wettbewerb der SCHOLA-21, einer Initiative der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung.

Im Frühsommer 2002 nehmen Kinder aus der FSP erfolgreich an der Straßenfußball-WM 2002 Brandenburg teil.

Die Konzeptgruppe beschließt im Januar 2004 auf einer Klausurtagung in Baitz, die Frage der Schulerweiterung auf dem nächsten Team-Eltern-Treffen im März zu besprechen.

Im März 2004 fährt ein ganzer Bus voller Freie-Schule-Kinder zur Leipziger Buchmesse.

Als Abschluss des Team-Eltern-Treffens am 18. März 2004 gibt die Konzeptgruppe den gemeinsam getroffenen Beschluss bekannt, die Schule in den nächsten zwei Jahren zu vergrößern und die Schülerzahl um insgesamt 30 Kinder auf 90 zu erweitern. Es wird dann drei Gruppen auf der Unteren Etage geben.

Mit Beginn des Schuljahres 2004/2005 beginnt die schrittweise Schulerweiterung. Diese ist ein kraftfordernder Umbau, der mit der einhergehenden Profilierung der pädagogischen Arbeit verbunden ist. Zudem wird ganz neu das „Ich-kann-Buch“ eingeführt.

Ebenfalls seit dem Schuljahr 2004/2005 kommen FSJler:innen zur FSP und nehmen ihren festen, wichtigen Platz ein.

Anfang September 2004 findet die Waldwoche der Unteren Etage statt. Es bewähren sich später alternativ dazu Kennenlerntage in Potsdam mit einer freiwilligen Übernachtung.

Ebenfalls im Herbst 2004 begibt sich die Obere Etage mit dem Fahrrad auf ihre fünftägige Herbstfahrt, diesmal nach Gottsdorf. Die „Herbstfahrt“ findet seitdem jährlich statt, mittlerweile allerdings gleich am Anfang des Schuljahres im Sommer.

Ende Oktober 2004 zieht die Schule wieder um, diesmal innerhalb des Gebäudes in die frisch renovierten Bereiche. Endlich für jede Gruppe zwei Räume!

Am 3. März 2005 demonstrieren mehrere Hundert Schüler:innen in Potsdam bei der „Aktion Orange“ gegen die Kürzungen der Personalkostenzuschüsse für Schulen in freier Trägerschaft.

Am 10. Mai 2005 wird die Schulbibliothek eröffnet. Es gibt Ausleihe, Fahrten zur Leipziger Buchmesse, Vorlese-Abende und -Tage, eine Schreibwerkstatt als Freitagsangebot …

Im Mai 2006 findet das Eltern-Team-Kinder-Wochenende auf dem Gelände des Lebensgutes Lübnitz und in der dortigen Freien Schule statt. Dort werden große Veränderungen beschlossen. Das langjährige Team-Eltern-Treffen (TET) wird nicht leichten Herzens, begleitet von vielen Redebeiträgen, Fragestellungen und Diskussionen, abgeschafft. Als neue Strukturen sind nun die halbjährliche Mitgliederversammlung und der neue Vorstand der Freien Schule Potsdam angedacht, die auf dem nächsten und letzten TET beschlossen werden sollen. Das ETKW wird als wichtiger Begegnungsort der FSP tradiert.

Das legendäre Sommerfest steht im Juli 2006 ganz im Zeichen des 11jährigen Bestehens der Freien Schule. Neben den schönen Festlichkeiten entsteht der Film „11 Jahre Freie Schule Potsdam“. Unser Lied „Freie Schule, das sind wir“ ist seit der Aufführung des Festmusicals ein Ohrwurm. Es wird berichtet, dass sich ehemalige Freie Schüler:innen bei zufälligen Begegnungen auf der Straße mit den ersten Liedzeilen und den entsprechenden Gesten begrüßen.

Zum Beginn des Schuljahres 2006/2007 ist die angestrebte Schülerzahl von 90 Kindern fast erreicht und somit die Schulerweiterung abgeschlossen. Neue Pädagog:innen werden eingestellt. Die Schule ist in einen neuen Abschnitt ihres Bestehens hineingewachsen.

Ende September 2006 fährt das Team ins Elbsandsteingebirge zur Teamfahrt.

Im April 2007 wird die gemeinsame Jungenarbeit mit Manne e. V. ausgezeichnet. Die FSP wird im Wettbewerb „Fortschritte wagen“ als ein „ausgewählter Ort im Land der Ideen“ auf „neuen Wegen für Jungs“ gewürdigt.

Am 11. Mai 2007 belegt ein Team der Schule den 4. Platz beim Straßenfußballturnier der Brandenburgischen Sportjugend.

Gemeinsam mit der Aktiven Schule stellen wir am 6. Juli 2007 eine Mannschaft für den 5. Drachenbootcup auf der Regattastrecke in Werder.

Der erste fest angestellte Hausmeister beginnt am 1. August 2007 seine Tätigkeit.

Am 17. November 2007 gibt es ein Seminar zur Gewaltfreien Kommunikation in der Freien Schule. Im Folgejahr wird es nach dem Erfolg von 2007 wiederholt und es konstituiert sich eine feste Übungsgruppe, die jahrelang besteht.

Seit 2008 tanzen Kinder und Erwachsene in der Schule und drumherum eine Vielzahl von internationalen Tänzen. „Die kleine Haselnuss“ (Alunelul, rumänischer Kreistanz) gilt als inoffizielles immaterielles Kulturgut der Freien Schule Potsdam und kann von nahezu allen getanzt oder gepfiffen werden, zum Beispiel auf der Schulfahrt und beim Eltern-Team-Kinder-Wochenende, auf Festen und anderen Events.

Die „Evaluation unter Freunden“ findet vom 4. bis 6. März 2008 auch in der FSP statt. Beteiligte Schulen sind außerdem Berlin/Pankow, Dresden und Prenzlau. Eine Fortsetzung gibt es 2009.

Der erste „Soziale Tag“ findet am 14. April 2008 statt. Wir sammeln Geld für soziale Zwecke, über die die Schulgemeinschaft entscheidet. Bewährte Aktionen sind Kuchenbasare und der Verkauf von selbst hergestellten kunsthandwerklichen Gegenständen, aber auch Tänze, eine Witzebox o. ä. Bis 2012 unterstützen wir unsere damalige Partnerschule in Thabazimbi, Südafrika.

Im Juni 2008 werden 20 Kinder von Clown Locci in der Clownsschule zum Unterclown ausgebildet. Auch der RBB kommt vorbei und dreht einen Beitrag. Natürlich gibt es eine Aufführung und Zertifikate.

Am 11. Oktober 2008 findet der erste Arbeits- und Vereinslebenstag in der Freien Schule statt. Mit ihm wird die Herbst-MV um einen ganzen arbeitsreichen und lustvollen Tag erweitert. Später erhält dieser einen neuen Namen: Eltern-Team-Kinder-Tag.

Am 13. November 2008 gibt es am Tag der offenen Tür auch „Schule verkehrt“: Einige Kinder und Pädagog:innen präsentieren nachmittags eine „Schau-Schulstunde“ für die interessierten Eltern. Die Tage der offenen Tür finden regelmäßig im November und in „kleinerer“ Form im Januar statt.

2009 erscheint „Rückblick – Ehemalige erzählen“. Mittlerweile erwachsene ehemalige Schüler:innen der FSP wurden befragt.

Im kalten Januar 2009 geht die Teamfahrt ins eisige Mecklenburger Land nach Glashagen.

Im Oktober/November 2009 wird das neue Tartan-Feld angelegt und seitdem für das Zweifelderball spielen und viele andere Aktivitäten genutzt.

Das Eltern-Team-Kinder-Wochenende findet im Mai 2009 erstmals in Dahnsdorf auf einem Gutshof mit großzügigen Scheunen und Obstwiesen statt. Seitdem nutzt auch die Obere Etage diesen Ort für ihre Herbstfahrt.

Das Team fährt Ende Februar 2010 zu seinem jährlichen Treffen ebenfalls nach Dahnsdorf.

Ab 2010 findet sommers im Rahmen des Hortes ein Kletterangebot statt. Genutzt wird der Kletterturm „Kahleberg“.

Im Sommer 2010 wird die Schule 15 Jahre alt. Aus diesem Anlass gibt es tagelang festliche Aktivitäten, unser Buch „Wurzeln und Flügel – 15 Jahre Freie Schule Potsdam“ erscheint und wir laden im September 2010 zum Bundestreffen der Freien Alternativschulen nach Potsdam ein.

Ab Januar 2011 kann man über einige Jahre hinweg die Schule bei Online-Einkäufen über den „Bildungsspender“ unterstützen.

Am 22. Februar 2011 findet in der Schule wieder eine Zukunftswerkstatt zur Verschönerung des Außengeländes statt.

2011 schlägt auf dem Eichhof während unserer Schulfahrt ein Blitz zwischen zwei Baumstämmen ein und erschreckt alle ganz schön. Dies ist auch das EHEC-Jahr …

Die ersten beiden Schulhelferinnen beginnen im Schuljahr 2011/12 ihre Tätigkeit bei uns und begleiten in diesem Fall ein Kind mit dem Förderschwerpunkt Autismus.

Im Herbst 2011 steht auch mit unserer Beteiligung unterhalb des Landtages auf dem Brauhausberg das Bildungscamp, Teil der Protestaktion „Freie Schulen – Vorsicht, frei gestrichen!“ gegen die massiven Kürzungsvorhaben des Landes Brandenburg im Bildungsbereich der Freien Schulen.

2012 beginnt die FSP mit „SEIS – Selbstevaluation in der Schule“. Ein zweiter Durchlauf findet 2015 statt. Daran beteiligt sind die Dritt- und Fünftklässler:innen, ihre Eltern sowie alle Mitarbeiter:innen.

Ebenfalls im Jahr 2012 wird „die-obere-etage.de“ gegründet. Die Homepage berichtet über das Schulleben, vor allem über die 4., 5. und 6. Klasse – „Die Obere Etage“. Viele Kinder veröffentlichen eigene Beiträge, lernen dabei verschiedenste medienpädagogische Aspekte kennen und üben diese.

Der stetig gewachsene Anteil von Förderkindern und Kindern mit besonderem Bedarf an pädagogischer Betreuung und Unterstützung ist seit dem Schuljahr 2012/13 überdeutlich und für den Schulalltag prägend und herausfordernd.

Von 2013 bis 2014 fallen mehrere Pädagog:innen durch längere Krankheitsphasen aus – geschichtlich gesehen das erste „Krankheitsjahr“ mit vielen Vertretungen.

Seit dem Frühjahr 2013 finden recht regelmäßige Aktions- und Spiele-Nachmittage in gemeinsamer Gestaltung mit dem benachbarten Kinderklub „Unser Haus“ statt.

Im Frühjahr 2014 beginnt der Bau unseres soliden Draußen-Backofens und wird im Frühjahr 2024 mit der normgerechten Aufmauerung des Schornsteins abgeschlossen.

Zum Schuljahresbeginn 2014/15 kann erstmals ein dritter Erzieher auf der Oberen Etage beschäftigt werden. Die Sechstklässler:innen sind wieder eine eigene altershomogene Gruppe, die Begleitung liegt nun in der Hand einer Lehrerin und eines Erziehers. Für den Förderbereich nimmt auf Honorarbasis eine Lerntherapeutin ihre Tätigkeit an der Schule auf.

Am 20. November 2014 öffnet die FSP im Rahmen eines begleiteten Hospitations- und Kennenlerntages ihre Türen für die Öffentlichkeit.

Im Herbst 2014 beginnt die schulweite Überprüfung der Leitungs- und Verantwortungsgremien: Passen die gegenwärtigen Strukturen und Arbeitsweisen noch? Als Ergebnis wird im Januar 2015 eine Steuerungsgruppe ins Leben gerufen, deren Arbeit und neue Aufgabenfelder nach einer Pilotphase im Sommer 2015 evaluiert werden. Ziele sind eine für alle lebbare Verteilung von Verantwortung und Aufgaben und eine weiterhin transparente Entscheidungskultur an der Schule.

Im April 2015 zieht ein Bienenvolk im Schulgarten ein. Ein Imker begleitet den Start unserer Imkerei.

Unsere Schule nimmt ebenfalls im Frühjahr 2015 mit einer Fußballmannschaft zum ersten Mal am Antirassistischen Stadionfest „Der Ball ist bunt“ teil.

Zum Beginn des Schuljahres 2015/16 ist erstmals die stundenweise Einstellung einer Schulsachbearbeiterin möglich.

Das 20. Jubiläum der Schulgründung wird zum Sommerende 2015 im großen Rahmen feierlich und würdigend begangen. In diesem Zusammenhang entsteht die Ausstellung, die vielfältige Aspekte der Schulgeschichte und des Schulalltags abbildet und bei Tagen der offenen Tür und Festen regelmäßig gezeigt wird.

In Zusammenarbeit mit Andreas Schulte veröffentlicht die 6. Klasse zum Schuljahresende 2015/16 ein Hip-Hop-Album, das auch auf drei Konzerten beworben wird.

Im Vorgarten der Schule entsteht 2016 ein neuer Schulgarten, denn im hinteren Bereich des Schulgeländes leben jetzt die Bienen. Die Beete werden von Kindern in Eigenverantwortung bewirtschaftet und durch regelmäßige Angebote begleitet. Ein Teil der „Elemente des Lebens“ der Potsdamer Bildhauerin Petra Paschke wohnt ein paar Jahre dort, wird mit der Restaurierung des Kunstwerkes im März 2024 jedoch um einige Meter nach Osten versetzt und ist wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.

Im September 2016 wird unsere erste Küchenfrau eingestellt und übernimmt damit von den FSJler:innen hauptamtlich die Essenausgabe, den Abwasch und die Regie über die Küche.

Im Frühjahr 2017 beginnt im Pädagogischen Team die Erarbeitung des schulinternen Curriculums auf der Grundlage der neuen Rahmenlehrpläne des Landes Brandenburg. Der Prozess wird im Februar 2018 abgeschlossen.

Das erste Freie-Schule-Enkelkind (das Kind eines ehemaligen Schülers) wird 2018 eingeschult.

Seit 2018 unternimmt die 3. Klasse eine eigene zweitägige Fahrt mit längerer Radtour als Vorbereitung auf die Herbstfahrt der Oberen Etage.

Mit dem Schuljahr 2018/19 ziehen die Werwölfe in die Schule ein und bestimmen seitdem den Alltag der 6. Klasse auf nicht unerhebliche Weise. Das Spiel „Die Werwölfe von Düsterwald“ wird in ein Live-Rollenspiel umgewandelt, und zweimal wöchentlich finden Dorfversammlungen statt.

Die Steuerungsgruppe wird nach einer längeren transparenten, demokratisch gestalteten Umstrukturierungsphase und mit Beschluss der Mitgliederversammlung im März 2019 als Leitungskreis neu konstituiert. Die Pädagogische Koordinatorin wird in Schulleiterin umbenannt.

Im Sommer 2019 endet Gabys Epoche als bis dahin erste und einzige Geschäftsführerin und Verwaltungsleiterin unserer Schule.

Beginnend im Schuljahr 2019/20 kooperieren wir für zwei Jahre mit dem Extavium Potsdam. Im engen Rhythmus finden in unserer Schule im Rahmen des sachkundlichen und naturwissenschaftlichen Unterrichts Experimentiertage statt.

Im September 2019 nimmt erstmals die gesamte Schule am STADTRADELN teil und stellt in diesem und im folgenden Jahr das größte Team Potsdams.

Die Pädagogische Konzeption erhält im November 2019 mit Beschluss der Mitgliederversammlung den Zusatz: „Der Verein Freie Schule Potsdam e. V. ruft für die Schule und den Hort den Klimanotstand aus. Um unseren Kindern eine lebenswerte Zukunft zu sichern, überprüfen wir bei unseren Entscheidungen die Klimafolgen und handeln klimafreundlich. Klimabewusste Lösungen genießen Vorrang.“

Ab dem Frühjahr 2020 rüttelt COVID-19 die Welt. Die Lehrer:innen erfinden verschiedene Formate der Online-Schule, die Erzieher:innen bieten Gemeinschaftserfahrungen im Freien an. Die Eltern müssen einen großen Teil der Bildung übernehmen. Ins Leben ziehen neue Wörter ein: Wechselunterricht, Masken-Pflicht, Abstandsregel, Popel-Test. Die Schulfahrt zum Eichhof muss ausfallen. Freie Kapazitäten der Angestellten wegen Präsenzverbotes werden für Möbelbau und Malerarbeiten genutzt. Das Medium Zoom verschafft sich einen Rang und wird für Morgen- und Mentorenkreise, Gruppenzeiten, Facharbeitspräsentationen, Teamsitzungen, Mitgliederversammlungen, Elternabende und -gespräche genutzt.

Unsere Schule legt im März 2020 einen SoundCloud-Account an, auf dem vor allem Hörbücher veröffentlicht werden. Der schulinterne Podcast „Freie Schule Geflüster“ hat am 14. Januar 2021 Premiere.

Der Kletterraum erfährt ab Frühjahr 2020 unter Beteiligung einzelner Pädagog:innen, Eltern und Kinder eine komplette Neugestaltung. Die Boulderwände werden überarbeitet und ein neuer Boden verlegt.

Anschließend an eine gediegene Planungsphase mit den Kindern in Kooperation mit einer professionellen Baumhaus- und Spielplatzbaufirma wird nach zweiwöchigen Bauarbeiten das Lehmhaus im September 2020 als multifunktionales Kletterhaus neu eröffnet.

Mit Beginn des Schuljahres 2020/21 wird die Hochgehzeremonie für die zukünftige 4. Klasse vom Sommerfest auf den ersten Schultag verlegt.

Das ursprünglich für den 5. September 2020 geplante 25-Jahre-Jubiläumsfest kann aufgrund der Pandemie nicht stattfinden. Stattdessen gibt es eine kleine Party mit den Kindern auf dem Schulgelände und Konfetti und Glückwünsche auf der Homepage.

Die Zeugnisse zum 1. Halbjahr 2020/21 werden den Kindern nach Hause geliefert und per Angel, Grillzange, Körbchen oder auf andere Weise mit gebührendem Abstand überreicht.

Am 14. Juni 2021 reist die 6. Klasse ganz allein zum Eichhof, erst als Hortfahrt getarnt, ab Mittwoch dann als offiziell wieder zugelassene Klassenfahrt.

Eine Zirkus-Projektwoche findet im Mai 2022 auf dem Gelände des freiLand Potsdam statt und wird mit einer fulminanten Aufführung abgeschlossen.

Im Schuljahr 2022/23 verabschiedet sich unsere Schule vom langjährigen Essenanbieter BlauArt und wechselt nach einer Probezeit zu À la maison.

Zwischen Oktober 2022 und April 2023 findet eine Kooperation mit Bauereignis e. V. statt. Unser Hortraum und der Essenraum erhalten neue Möbel, die gemeinsam mit den Kindern entworfen und gebaut werden. Wir überprüfen bis 2024 die Nutzung vieler Funktionsräume. Umzüge und Umgestaltung erfolgen zum Beispiel für Bibliothek und Kickerraum. Neu entstehen die Villa Kunterbunt als Kreativraum, ein Fitness- und ein Chillraum.

In den Musikraum zieht im Frühjahr 2023 ein (für uns) neues Klavier ein. Sein greiser Vorgänger hatte unseren Kindern 16 Jahre lang treu gedient.

Am 1. April 2023 stellen wir einen Sonderpädagogen ein. Dieser führt seitdem auch lerntherapeutische Förderung durch.

Im Rahmen einer Werkwoche wird im Juni 2023 neben unserer Matschkuhle auch eine Lehmbaustelle angelegt.

Ab dem Schuljahr 2023/24 erfährt die Stelle der Verwaltungsleitung eine Neudefinierung. Stattdessen wird ein Vorstandsvertreter eingestellt. Das Verwaltungsbüro ist seitdem mit diesem, einem Buchhalter und der Schulsachbearbeiterin besetzt.

Im November 2024 beginnen unsere Feierlichkeiten zum 30jährigen Schuljubiläum. Es finden bis Mai 2025 drei Ehemaligentreffen statt, aufgeteilt in jeweils acht Abgänger-Jahrgänge.

Eine verpflichtende Draußenpause führen wir im Februar 2025 ein. Alle Kinder müssen mindestens 15 Minuten ihrer Mittagspause außerhalb des Schulgebäudes verbringen. In den ersten Tagen nach diesem Beschluss gibt es viele Demonstrationen gegen diese Entscheidung – natürlich draußen …

Bis zum Schuljahresende 2024/25 gibt es intensive Arbeitsphasen, in denen die Pädagogische Konzeption der Schule, die Hortkonzeption und das Kinderschutzkonzept überarbeitet bzw. neu formuliert werden.

Anfang Oktober 2025 feiern wir den 30. Geburtstag der Freien Schule Potsdam mit einem fulminanten zweitägigen Fest, zu dem wir auch alle ehemaligen Schüler:innen, Pädagog:innen, Eltern und Mitarbeiter:innen einladen.

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